A Deep Dive into the U.S. Election Results
Nach einer langen Wahlnacht stand fest, dass die Präsidentschaftswahl einen knappen Ausgang haben würde. Was dieser knappe Wahlausgang, die schon lange gärende Polarisierung der Nation und die unterschiedlichen Szenarien des Wahlausgangs für Amerika, aber auch für Europa bedeuten, darüber sprachen Politikerinnen, Experten und Wissenschaftlerinnen am Morgen nach der Wahl.
Der ehemalige republikanische Abgeordnete Charles W. Dent aus Pennsylvania und der ehemalige demokratische Abgeordnete Russ Carnahan aus Missouri diskutierten die vorläufigen Ergebnisse der Auszählung. Sie erörteten die Polarisierung des Landes und hoben hervor, wie wenig sich die verhärteten Fronten noch bewegen lassen: “Our country is polarized and I would even use the term trivialized. Red Team, Blue Team, ” so Charles Dent.
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Anschließend sprachen Jamie Fly, Senior Fellow and Senior Advisor to the President, The German Marshall Fund of the United States (GMFUS) und Atlantik-Brücke-Vorstandsmitglied Michael Werz, Senior Fellow, Center for American Progress, Senior Mercator Fellow 2020- 2021, über die Meinungsumfragen, die vor der Wahl – wie schon 2016 – ein falsches Bild der Stimmung in der Bevölkerung gezeichnet hatten: “There is something about the candidate Donald Trump that the polls are not able to pick up, “ so Jamie Fly. Außerdem ging es um den demographischen Wandel in den USA, der auch einen Einfluss auf die transatlantischen Beziehungen haben wird. So wird die Mehrheit der Amerikaner schon 2040 einen lateinamerikainschen Hintergrund haben: “The United States is moving away from Europe 5 meters every day,” hob Michael Werz hervor.
Beide Gespräche wurden von Sudha David-Wilp, Deputy Director Berlin Office und Senior Transatlantic Fellow, GMFUS, moderiert.
Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, John B. Emerson, gab eine Einschätzung zu den Wahlergebnissen und einen Ausblick auf die transatlantischen Beziehungen.
Die Auswirkungen der Wahl auf die US-Außenpolitik waren auch Thema des Panels mit dem Atlantik-Brücke-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, Atlantik-Brücke-Vorstandsmitglied Botschafter Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz, sowie Lora Anne Viola, Professorin für Politik Nordamerikas an der Freien Universität Berlin. Wolfgang Ischinger riet, die USA nicht auf das Weiße Haus zu reduzieren, sondern auch Gouverneure als Ansprechpartner für die Kooperation zu sehen. Gerade beim Thema Klimaschutz könne hier viel bewirkt werden. Sigmar Gabriel ermahnte Europa, selbst mehr Verantwortung zu übernehmen – sonst sei es für keine US-Administration ein attraktiver Partner. Dem schloss sich auch Prof. Viola an und betonte, dass sich insbesondere Deutschland jetzt in Fragen der multilateralen Zusammenarbeit stärker einbringen müsse.
Das Panel wurde von Dr. David Deißner, Geschäftsführer der Atlantik-Brücke, moderiert.
Insbesondere das Verhältnis der USA zu Deutschland nahm das folgende Panel in den Blick. Doch auch der unsichere Ausgang der Wahl und mögliche Anfechtungen des Wahlergebnisses waren Thema. Es diskutierten Dagmar Freitag, MdB (SPD), Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, Peter Beyer, MdB (CDU/CSU), Koordinator der Bundesregierung für die Transatlantische Zusammenarbeit, Deutscher Bundestag, Thomas Kleine-Brockhoff, Vice President and Director Berlin Office, GMFUS, und Cathryn Clüver Ashbrook, Executive Director des Future of Diplomacy Project an der Harvard Kennedy School.
Moderiert wurde das Panel von Dr. Matthias Rossbach, Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund.
Abschließend ordneten die ehemalige demokratische Senatorin Heidi Heitkamp aus North Dakota, der ehemalige republikanische Abgeordnete Jim Kolbe aus Arizona, und Meghan Kelly von der Chamber of Commerce for Greater Philadelphia, die vorläufigen Wahlergebnisse ein. Das Panel sprach über die Auswirkung der Pandemie auf die Wahl, aber auch darüber, dass die Nation weiterhin gespalten bleiben werde. Das Panel wurde moderiert von Karen Donfried, Präsidentin des German Marshall Fund of the United States.
Die Veranstaltung war eine Kooperation der Atlantik-Brücke mit dem German Marshall Fund of the United States und der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin.