„Eine Riesengefährdung der amerikanischen Institutionen“
Im Folgenden präsentieren wir eine Auswahl Stellungnahmen und Einschätzungen zum Sturm auf das US-Kapitol unserer Vorstandsmitglieder aus unlängst veröffentlichten Interviews und Gastbeiträgen in diversen Medien. Klicken Sie auf die jeweiligen Links, um die vollständige Fassung der Debattenbeiträge nachzulesen, anzuhören bzw. anzusehen.
Sigmar Gabriel, Bundesminister und Vizekanzler a.D., Vorsitzender der Atlantik-Brücke:
„Natürlich ist der Sturm des Herzens einer Demokratie, des Parlaments, aufgefordert durch den obersten Repräsentanten des Landes, eine Riesengefährdung der amerikanischen Institutionen.“
Sigmar Gabriels Interview im Deutschlandfunk
„Diejenigen, die sich jetzt endlich von ihm distanzieren tragen eine Mitverantwortung dafür, dass es soweit kommen konnte. Die einstmals stolze und große republikanische Partei hat ihre Seele verkauft an einen Straftäter.“
Sigmar Gabriel im ZDF heute journal
„Die Spaltung Amerikas ist älter als die Präsidentschaft Donald Trumps, aber er hat diese Spaltung bewusst vorangetrieben.“
Norbert Röttgen, Bundesminister a.D., MdB (CDU/CSU), stellv. Vorsitzender der Atlantik-Brücke:
„Der amtierende Präsident hat sich als Brandstifter gegen die amerikanische Demokratie betätigt, einen stärkeren Grund, ihn aus dem Amt zu entfernen, kann ich mir nicht vorstellen.“
Norbert Röttgen in der Augsburger Allgemeinen
„Es ist eine tiefe Spaltung und ein schweres historisches Versagen, ich muss es leider so sagen, der republikanischen Partei, denn sie müsste jetzt eintreten für die Demokratie oberhalb von Parteien und sie müsste sich beteiligen daran, das Land zu versöhnen.“
Norbert Röttgen im Gespräch mit dem Deutschlandfunk
Prof. Dr. Michael Hüther, Präsident und Mitglied des Präsidiums, IW Köln, stellv. Vorsitzender der Atlantik-Brücke:
„Der Angriff auf die Demokratie bleibt in seinen Lehren nicht auf die USA beschränkt. Die Erkenntnis, dass verlässliche und willkürfreie Verfahren nicht nur am überzeugendsten Gerechtigkeit und Fairness schaffen, sondern zugleich der Freiheit aller dienen, muss auch bei uns immer wieder beworben werden.“
Michael Hüthers Handelsblatt-Gastkommentar
„Mittel- und langfristig wird aber die Grenzüberschreitung des Eindringens in das Kapitol – wie anderes zuvor, was Trump zu verantworten hat – die Struktur der öffentlichen Debatte ändern. Es ist etwas anderes, es zu erleben, als nur theoretisch zu beschreiben, wie sich aufwiegelnde Reden in Handlungen umsetzen können.“
Michael Hüther im Interview mit der Börsen-Zeitung
David Deißner, Geschäftsführer der Atlantik-Brücke und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands:
„Das sind ganz tiefe Wunden und diese zu heilen ist ein riesiger Kraftakt. Eine ganz, ganz große und unheimlich schwierige Aufgabe für den neu gewählten und jetzt auch bestätigten Präsidenten Biden.“
David Deißner im rbb Inforadio
Michael Werz, Senior Fellow, Center for American Progress, Mitglied des Vorstands der Atlantik-Brücke:
„Der 6. Januar wird in die Geschichte eingehen als der Tag, an dem sich gezeigt hat, was für einen politischen Erdrutsch Donald Trumps geschichtsblinder weißer Nationalismus ausgelöst hat.“
Michael Werz‘ Gastbeitrag im Spiegel
Botschafter Wolfgang Ischinger, Vorsitzender, Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz, Mitglied des Vorstands der Atlantik-Brücke:
„Diese Krise bietet eine Chance für die Republikanische Partei, sich jetzt zu vergewissern, ob sie wirklich dauerhaft zu einer Trumpisten-Partei werden will. Also ob sie dauerhaft im selbstgebauten Trump-Gefängnis landen will oder ob sie imstande ist, wieder zu einer seriösen parteipolitischen Identität als konservativere große amerikanische Partei zurückzufinden.“
Wolfgang Ischingers Interview mit dem Tagesspiegel
Anahita Thoms, Baker & McKenzie, Düsseldorf, Mitglied des Vorstands der Atlantik-Brücke:
“The U.S. remains a country that lives its democratic values. But this aspiration, which is presented very strongly to the outside world, mustn’t get too many cracks.“
Anahita Thoms im Interview mit NBC
Alexander Graf Lambsdorff, stellv. Vorsitzender der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag, Mitglied des Vorstands der Atlantik-Brücke:
„Die beiden, die sich das mit dem größten Vergnügen angeschaut haben, waren vermutlich der chinesische Präsident Xi Jinping und Kreml-Chef Wladimir Putin. Umso wichtiger wird es sein, dass Biden die westliche Wertegemeinschaft wieder zusammenführt. Dabei müssen wir Europäer mitmachen, auch mit eigenen Ideen.“
Alexander Graf Lambsdorff im Gespräch mit dem Bonner General-Anzeiger
Omid Nouripour, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Außenpolitischer Sprecher, Deutscher Bundestag, Mitglied des Vorstands der Atlantik-Brücke:
„Erst erinnerte es mich an die Bilder vom Reichstag in Berlin im Sommer, als Corona-Leugner dort versuchten, das Parlament zu stürmen. Dann ist mir aber der frappierende Unterschied klargeworden. In Berlin hat nicht der amtierende Präsident dazu aufgerufen – und man ging nicht davon aus, dass diese Menschen bewaffnet sein könnten.“