„Es könnte der Moment kommen, da ich einen Umsturz unterstützen würde“
Von Martin Klingst
Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika verlieren christliche Religionen an Bindungskraft. Waren 1972 laut Schätzung des renommierten Umfrageinstituts Pew Research Center noch 90 Prozent aller Amerikanerinnen und Amerikaner Christen, sind es heute lediglich 64 Prozent – und wird es 2070 aller Voraussicht nach nur noch die Hälfte sein. 6 Prozent werden derzeit jüdischen, muslimischen, buddhistischen, hinduistischen und weiteren nicht-christlichen Glaubensgemeinschaften zugerechnet. Jeder und jede Dritte gehören mittlerweile keiner Religion mehr an, 2070 könnten es bereits jeder und jede Zweite sein. Ein halbes Jahrhundert zurück betrug die Zahl der sogenannten Säkularen gerade einmal 5 Prozent.
Dennoch: Im Vergleich mit anderen westlichen Gesellschaften erfreuen sich christliche Kirchen in den USA immer noch einer großen Gefolgschaft, haben Macht und politischen Einfluss. In manchen Gegenden sind religiöse Wähler und Wählerinnen das Zünglein an der Waage. So lieferten weiße Evangelikale in einigen Staaten des Mittleren Westens bei der Präsidentschaftswahl 2016 Donald Trump die entscheidenden Stimmen. Sie wählten nicht nur in großer Zahl, sondern vier von fünf machten ihr Kreuz bei Trump. Auch 2020 hielten sie dem Republikaner die Treue.
Einer von ihnen ist Mike Breininger. Der 66-Jährige ist Hauptpastor der evangelikalen Fellowship-Gemeinde in der kleinen, rund 5000 Einwohner zählenden Gemeinde Richland Center im Südwesten des Bundesstaats Wisconsin. Der schmächtige, konservativ-fundamentalistische Christ wuchs mit acht Geschwistern auf einer Farm auf. Da er keine Lust hatte, Bauer zu werden, verließ er, wie er mir bei unserer ersten Begegnung im Frühjahr 2018 sagte, „den Hof bei der erstbesten Gelegenheit“ und studierte Wirtschaftswissenschaften. Den Collegebesuch finanzierte Breininger weitgehend mit einem Sportstipendium, er war ein erfolgreicher Ringer in der Leichtgewichtsklasse. Später verdiente er sein Geld mit Banken- und Immobiliengeschäften, bevor er sich „ganz Gott zuwandte“ und sich im Trinity-Theologieseminar in Indiana zum evangelikalen Prediger ausbilden ließ.
Seinen Geschäftssinn hat sich Breininger bewahrt. Am Rande von Richland Center, auf einem kleinen Hügel, gründete er die christliche Eagle School mit etwa 150 Schülerinnen und Schülern. Zur Finanzierung tragen zu einem entscheidenden Teil rund 40 ausländische Jugendliche bei. Reiche Eltern aus Asien und Lateinamerika, aber auch aus Osteuropa zahlen gerne ein jährliches Schulgeld von derzeit 9500 Dollar (etwa 6500 Dollar mehr, als Einheimische aufbringen müssen). Denn das Abschlusszeugnis der Eagle School ist die Eintrittskarte zu einem Studium an einer amerikanischen Universität. Die meisten ausländischen Schülerinnen und Schüler wohnen bei Gastfamilien. Doch inzwischen hat Breininger ein erstes Wohnheim gebaut, das 12 Jugendlichen Platz bietet. „Vor allem Chinesen“, erzählt Breininger bei meinem zweiten Besuch im April 2022, „fällt es schwer, sich an die Kultur und das Leben in einer amerikanischen Familie anzupassen.“
Breininger und seine Frau haben 16 Kinder, sieben leibliche und neun adoptierte. In Richland Center leitet er einen Verein für wirtschaftliche Entwicklung, der sich bemüht, die Stadt und die ländlichen Kommunen im Umland wieder attraktiver zu machen. Zu viele junge Menschen ziehen weg, weil ihnen das kleine Richland Center zu öde ist, viele offene Stellen können darum nicht besetzt werden.
An der Eagle School unterrichtet der weitgereiste Pastor einen Kurs, der sich mit christlicher Apologetik und kritischem Denken befasst. Darin geht es Breininger nach seinen eigenen Worten darum, den Schülerinnen und Schülern einerseits „die Wissenschaftlichkeit und den Wahrheitsgehalt des Christentums“ zu erklären, und andererseits die seiner Meinung nach „fortwirkenden Irrtümer“ der Kritischen Theorie offenzulegen. Diese von der Frankfurter Schule entwickelte Gesellschafts- und Machttheorie, so Breininger, sei in Wahrheit „eine Ideologie“ und führe dazu, dass heute Männer, Weiße und Heterosexuelle per se als Unterdrücker gebrandmarkt würden.
„Einer meiner Söhne lebt zurzeit in Georgien, in Zentralasien. Es gefällt ihm dort viel besser als hier in den USA. Und wissen Sie warum? Weil man uns weißen Männern in Georgien nicht die Schuld an allen Übeln dieser Welt gibt.
Ich bin absolut gegen jede Diskriminierung, niemand soll wegen seiner Individualität, seinen Eigenheiten abgewertet werden. Ich habe fünf Adoptivkinder mit schwarzer Hautfarbe. Sollte sie jemand deswegen beleidigen, was leider immer mal wieder vorkommt, stelle ich mich schützend vor sie. Allen meinen Kindern, meinen Schülerinnen und Schülern sage ich: Ihr werdet nicht bestimmt durch das, was andere über euch sagen, wie sie euch sehen oder definieren. Egal ob sie euch mit dem N-Wort beschimpfen oder euch ‚Schwuler‘ oder ‚Transe‘ hinterherrufen, ihr seid Kinder Gottes, und in seinen Augen sind alle Menschen gleich.
Natürlich müssen Schulen wachsam sein und jedem Mobbing rechtzeitig Einhalt gebieten. Das ist ihre Aufgabe und Pflicht. Allerdings habe ich größte Schwierigkeiten damit, dass plötzlich überall Minderheitengruppen aus dem Boden sprießen, sich hier Afroamerikaner, da Hispanics, dort Amerikaner asiatischen Ursprungs in eigenen Schulclubs treffen. Für Weiße, vor allem für weiße Männer, gibt es offenbar keinen Platz mehr, denn ihnen wird vorgehalten, dass sie die Unterdrücker seien. So schafft man keine Friedenskultur.
Für Weiße, vor allem für weiße Männer, gibt es offenbar keinen Platz mehr.
Dieses ewige Hochhalten irgendwelcher Identitäten, das Herumdoktern mit persönlichen Empfindlichkeiten, ja, das gesamte liberale Modell des sogenannten Social Engineering funktioniert doch nicht. Schuld daran haben die Schulen, die akademische Welt, viele Medien. Und ja, auch die Demokraten! Die Demokraten haben das Identitätsthema zu ihrer Sache gemacht.
Plötzlich gibt es überall nicht nur Jungen und Mädchen, Männer und Frauen, sondern alle möglichen anderen Geschlechter. Ich sage Ihnen, zur großen Verwirrung der Teenager, unserer heutigen Jugend führt meiner Meinung nach dieses ganze Transgender- und LBGTQ-Getue. Auf einmal kann ein Junge sagen, er sei ein Mädchen und bestehe darauf, auf die Mädchen-Toilette zu gehen. Auf einmal fühlt sich ein Mädchen im Körper eines Jungen und will unbedingt auf die Jungen-Toilette. Und was macht der Schuldirektor? Ihm fällt nichts anderes ein, als allen Schülern zu sagen: ‚Hey, ihr dürft ihn oder sie nicht diskriminieren, ab sofort nennt ihr den Jungen bei einem Mädchennamen und das Mädchen bei einem Jungennamen. Das ist doch im wahrsten Sinne des Wortes ‚verrückt‘, es herrscht völlige Konfusion, nicht nur bei mir, sondern bei fast allen anderen auch.
Natürlich weiß ich, dass Menschen unterschiedliche Gefühle, Neigungen und Begierden haben. Als Seelsorger habe ich schon mit einigen Transgender-Personen gearbeitet, ebenso mit Pädophilen und selbst mit welchen, die sich sexuell zu Tieren hingezogen fühlten. Mein Fazit: Sie sind alle irgendwie verwirrt – und zwar aufgrund ihrer Erziehung, ihrer Umgebung, aber nicht, weil sie von Geburt an anders waren, nicht, weil sie in einem falschen Körper zur Welt kamen und ihre Gene anders sind.
Sie wollen wissen, was ich diesen Menschen als Pastor mit auf den Weg gebe? Dass wir Menschen zunächst einmal unsere Beziehung zu Gott verstehen müssen. Wie er uns als Individuen geschaffen hat, wie wir als seine Kreation leben und gedeihen, ist einmalig und einzigartig. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass die meisten Verwirrten, die das begreifen und zu Gott finden, auch wieder eine klare Orientierung haben. Das ist nicht immer einfach, aber es kann gelingen, zumal wir viele Möglichkeiten haben, diese verwirrten Menschen in ihrer wahren Identität zu unterstützen.
Gibt es Jungen mit genetischen Defekten, mit zu geringem Testosteron? Oder Mädchen mit zu wenig Östrogenen? Selbstverständlich. Aber das lässt sich ändern. Ich habe zum Beispiel einen solchen Sohn, der unter anderem mit viel zu wenig Testosteron auf die Welt kam. Seine Schule wollte ihn davon überzeugen, dass er in Wahrheit ein Mädchen sei, dass er sich darum einer Hormontherapie und später einer operativen Geschlechtsumwandlung unterziehen solle.
Mein Sohn war verwirrt. Aber ich sagte: ‚Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage. Du bist ein Junge!‘ Eine Zeit lang bekam er ein vom Arzt verschriebenes Testosteron injiziert. Und raten Sie mal, wie er sich heute fühlt: als Junge, als ein glücklicher junger Mann! Er kann es kaum erwarten, die Schule abzuschließen, eine Arbeit aufzunehmen, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
Sie wollen das nicht glauben? Ich gebe Ihnen ein weiteres Beispiel. Vor ein paar Jahren lebte bei uns in der Familie eine Schülerin aus China. Sie kleidete sich wie ein Junge, schnitt ihr Haar wie ein Junge, verhielt sich wie ein Junge. Sie gab sich die allergrößte Mühe, wie ein Junge zu wirken. Aber es war aufgesetzt, so unnatürlich. Ich fragte sie, warum sie ein Junge sein wolle, sie sei doch ganz klar ein Mädchen. Wissen Sie, was sie mir antwortete? Ihre Eltern wünschten sich von Herzen einen Jungen und kein Mädchen. Darum wolle sie wie ein Junge sein. Im Reinen war sie damit nicht. Also half ich ihr, ihr wahres, ihr weibliches Geschlecht anzunehmen. Vor Kurzem hat sie uns Fotos geschickt: Sie sieht wie ein Mädchen aus, kleidet sich wie ein Mädchen, verhält sich wie ein Mädchen. Und sie schreibt, sie sei der glücklichste Mensch auf Erden.
Trifft das auf alle zu, die hinsichtlich ihres Geschlechts verunsichert sind? Nein. Aber mindestens auf 90 Prozent. Dem kleinen Rest müssen wir anders helfen, notfalls auch mit einer Geschlechtsumwandlung. Aber das sind wirklich nur äußerst seltene Fälle.
Uns Amerikanern fehlt es an klarer Orientierung und entschiedener Führung.
Wir sind eine verwirrte Nation geworden. Uns Amerikanern fehlt es an klarer Orientierung und entschiedener Führung, vor allem jetzt, unter dem demokratischen Präsidenten Joe Biden. Er unternimmt nichts gegen die Immobilienblase und nichts für mehr Arbeitskräfte, die hier in Richland Center an allen Ecken und Enden fehlen. Ja, wir brauchen Einwanderer, ich bin absolut dafür. Aber wir dürfen unsere Grenzen nicht einfach öffnen, wie Biden das tut. Die Menschen müssen auf geordnetem Weg in unser Land kommen und unsere Werte und Lebensweise achten.
Was ich damit meine? Es gibt Menschen, deren Prägung, Kultur und Haltung einer gedeihlichen Einwanderung im Wege stehen. Einige Religionen sind von Natur aus gewaltsam, zum Beispiel der fundamentalistische Islam. Mit Muslimen, die sich nur kulturell als solche fühlen oder bloß zu Allah beten, habe ich kein Problem. Aber es gibt leider viele, für die der Islam eine politische und kämpferische Funktion hat, für sie ist in Amerika kein Platz.
Donald Trump hat das begriffen. Als Präsident war er ein völlig anderes Kaliber als Biden. Unter ihm blühte die Wirtschaft, verlagerten Unternehmen ihre Produktion zurück nach Amerika, wagte Putin keinen Krieg und drohten die Chinesen nicht mit der Besetzung von Taiwan. Wäre er noch Präsident, sähe die Welt jetzt anders und besser aus.
Wäre Trump noch Präsident, sähe die Welt jetzt anders und besser aus.
Ob Trump die Wahl 2020 zu Unrecht verloren hat? Ob die Demokraten sie ihm gestohlen haben? Das weiß ich nicht. Was ich aber weiß: Das Ergebnis hier in Wisconsin war denkbar knapp, es fehlten Trump zum Sieg in unserem Staat nur 20 000 Stimmen. Doch gerade in Wisconsin gab es massenweise Unregelmäßigkeiten, vor allem bei der Briefwahl. Wer hat die Briefwahl forciert und fast uferlos ausgedehnt? Die Demokraten. Und mit welchem an den Haaren herbeigezogenen Argument? Weil sich die Leute wegen der Corona-Pandemie angeblich fürchteten, ihre Stimme in einem Wahllokal abzugeben.
Ja, diese Pandemie … sie wird seit über zwei Jahren gegen alles Mögliche ins Feld geführt, muss ständig als Entschuldigung herhalten. Ich war bereits gegen die von Trump verordneten Schutzmaßnahmen, schon sie gingen mir viel zu weit. Aber unter Biden ist alles weit schlimmer geworden. Er hat Billionen von Dollars ausgegeben, hat – so ein Wahnsinn! – bereits marode Unternehmen vor dem Bankrott bewahrt. Auch wurde eine Zeit lang der Bezug von Arbeitslosengeld ausgedehnt. Die Folge: Viele Betriebe konnten ihre freien Stellen nicht besetzten, weil sich Arbeit für die Leute nicht mehr lohnte. Nur ein Beispiel: Mein Schwager aus Illinois ging nicht zurück in seinen Job, weil er besser von staatlicher Stütze leben konnte. Das änderte sich erst, als die Corona-Zahlungen eingestellt wurden.
Die Pandemie hat alles auf den Kopf gestellt.
Die Pandemie hat alles auf den Kopf gestellt. Ich brauchte in einem meiner Häuser neue Fenster. Normalerweise dauert die Lieferung ein paar Tage, jetzt musste ich sechs Monate warten, angeblich wegen Problemen in der Lieferkette. Was für ein Quatsch, die Biden-Regierung macht die Lieferketten zum neuen Sündenbock. Dabei werden alle Fensterteile ausschließlich bei uns in den USA hergestellt. Es fehlt allein an Arbeitskräften, weil viele Fabriken wegen Corona schließen mussten und darum Leute entlassen haben.
Natürlich gibt es Covid19, natürlich sind Menschen daran gestorben. Das war schlimm, sehr schlimm. Um jedes verlorene Leben tut es mir leid. Doch die meisten starben im höheren Alter, oft in Pflegeheimen. Sie hätte man besser schützen müssen. ‚Bleibt zu Hause! Isoliert euch!‘ Doch für die allermeisten Menschen verlief die Krankheit glimpflich. Sie wäre noch harmloser verlaufen, hätte die Regierung Medikamente, die hätten helfen können, nicht verpönt und Studien zu deren Effektivität nicht vernachlässigt.
Eine kleine Anekdote am Rande: Der Mann meiner Sekretärin ist Bundesbeamter, musste sich impfen lassen, bekam noch in derselben Woche Corona und steckte seine ganze Familie an. Meine Sekretärin besorgte sich das Medikament Ivermectin aus Florida, schon nach zwei Tagen waren sie und ihre vier Kinder gesund, während der Mann zwei Wochen litt. Meiner Meinung gab und gibt es zu viele Falschinformationen über die Pandemie, zu viel Zensur in den Medien, was die heilsame Wirkung von Arzneien wie Ivermectin oder Hydrochloroquin betrifft.
Am allerschlimmsten aber war der Lockdown. Unser Gouverneur von Wisconsin, ein Demokrat, ließ so gut wie alles schließen, die Geschäfte, öffentliche und private Schulen, selbst die Kirchen. Ich war außer mir, hatte größte Bedenken, bezweifelte, dass er das Recht zu diesen weitgehenden Freiheitseinschränkungen besaß. Ich protestierte, rief den Gouverneur und Abgeordnete an.
Zum Glück teilten etliche Abgeordnete meine Meinung, zogen vor Gericht und bekamen Recht – drei Monate, nachdem wir schließen mussten. Am Tag nach dem Urteil öffnete ich sofort unsere Schul- und Kirchentüren, wir verlangten weder Masken im Unterricht noch irgendwelche Abstandsregeln. Soweit ich weiß, ist in der ganzen Zeit keiner meiner Schülerinnen und Schüler an Corona erkrankt. In den öffentlichen Schulen sah es anders aus, viele blieben zu und machten nur virtuellen Unterricht. Es war ein ständiges Hin und Her. Ich habe das hautnah miterlebt, denn einer meiner Söhne geht auf eine öffentliche Schule.
Ich war wirklich geschockt, dass so viele Amerikaner wie Lämmer alle Einschränkungen akzeptierten.
Sollte der Gouverneur jemals wieder eine Schließung anordnen, werde ich mich widersetzen. Auch unser Bezirkssheriff hat gesagt, er werde in diesem Fall keine Kontrollen durchführen und niemanden wegen Zuwiderhandlung verhaften. Ich war wirklich geschockt, dass so viele Amerikaner wie Lämmer alle Einschränkungen akzeptierten und ihre Freiheitsrechte leichtfertig preisgaben. So verhält sich doch kein selbstbewusstes, freiheitsliebendes Volk. Was ist mit dem Grundsatz, der seit Anfang an zu unserer amerikanischen DNA gehört: Traue niemals der Regierung!? Ich jedenfalls traue ihr nicht, Macht korrumpiert.
Selbstverständlich bin ich gegen Gewalt, darum war ich nach Trumps Wahlniederlage auch gegen die gewaltsame Besetzung des Kapitols am 6. Januar 2021. Doch könnte die Lage eintreten, dass wir die Freiheit verteidigen und darum die Regierung stürzen müssten? Nun, an diesem Punkt bin ich noch nicht, aber mit der Möglichkeit müssen wir rechnen. Ich bin ein friedliebender Mensch, ich gehöre keiner Miliz an und übe auch nicht mit einer AK47 für den Fall, dass uns die Regierung an den Kragen will. So bin ich nicht. Aber es könnte irgendwann der Moment kommen, da ich einen Umsturz unterstützen würde. Seit Corona kann ich nicht glauben, in welchem Land ich lebe.“
Lesen Sie die Einleitung zur Reihe „Unterwegs in Trumps Amerika“ hier.
Martin Klingst ist Senior Expert & Nonresident Author bei der Atlantik-Brücke. Zuvor war er unter anderem Leiter des Politikressorts, USA-Korrespondent und Politischer Korrespondent bei der ZEIT. Im Bundespräsidialamt leitete er anschließend die Abteilung Strategische Kommunikation und Reden. Beim German Marshall Fund of the United States ist Martin Klingst Visiting Fellow. Mehr Informationen über Martin Klingst und seine Arbeit finden Sie auf seiner Website.
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