Die diesjährige Deutsch-Amerikanische Konferenz wird vom 15. bis 16. April in Washington, D.C. stattfinden.
Die Sorge, dass sich die liberale Demokratie in einer „Krise“ befindet, ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, nachdem die demokratischen Institutionen und Prozesse bei vielen Wählern an Vertrauen verloren haben. Zunehmende gesellschaftliche Polarisierung, wirtschaftliche Unsicherheit und gestiegenes Misstrauen gegenüber der Regierung bereiten den Boden für den Aufstieg autoritärer, antidemokratischer Kräfte.
Im Jahr 2024 werden die Demokratien auf den Prüfstand gestellt. In mehr als fünfzig Ländern werden nationale Wahlen abgehalten, bei denen etwa 3,9 Milliarden Menschen – 49 Prozent der Weltbevölkerung – wahlberechtigt sein werden. Die Ergebnisse dieser Wahlen, die unter anderem in den Vereinigten Staaten, Europa, Russland und Indien stattfinden, werden sich nicht nur auf deren Innenpolitik, sondern auch auf die internationale Ordnung auswirken. Die Konflikte und Herausforderungen, die das Jahr 2023 geprägt haben, werden die demokratischen Werte und die Rechtsstaatlichkeit weiterhin auf die Probe stellen. In diesem „größten Wahljahr der Geschichte“ besteht daher die Sorge, dass Rechtspopulisten und Antidemokraten aus all diesen Wahlen als Sieger hervorgehen könnten. Manche glauben, dass bei den bevorstehenden Wahlen die Demokratie selbst zur Disposition steht.
Die zunehmende Feindseligkeit gegenüber dem System der demokratischen Selbstverwaltung hat mehrere Dimensionen: Auf kultureller Ebene zieht sich ein Graben durch die westlichen Gesellschaften, der sich in erbitterten Auseinandersetzungen über Themen wie Migration, Geschlecht oder ethnische Herkunft und Nationalität manifestiert. Die wachsende ökonomische und soziale Ungleichheit sowie die durch die anstehenden Transformationen entstehenden Unsicherheiten belasten die Gesellschaft und schüren politische Unzufriedenheit. Nicht zuletzt schwächen die zunehmenden geopolitischen Spannungen die Stabilität der demokratischen Gesellschaften sowie den Zusammenhalt zwischen den demokratischen Ländern. Diese sind ihrerseits immer weniger dazu in der Lage, die Demokratie und die liberale Ordnung auf der internationalen Bühne zu verteidigen.
In der diesjährigen Deutsch-Amerikanischen Konferenz des American Council on Germany und der Atlantik-Brücke möchten wir auf die kommenden Wahlen, deren mögliche Auswirkungen und die Ursachen für die aktuellen gesellschaftlichen Gräben sprechen. Wie erklärt sich die Ähnlichkeit der politischen und sozialen Spaltungen auf beiden Seiten des Atlantiks? Was bedeutet die demokratische Instabilität für die Zukunft des transatlantischen Bündnisses? Was bedeutet dies für die Weltwirtschaft – und welche Rolle kann die Privatwirtschaft bei der Stabilisierung unserer Demokratien spielen? Diese und weitere Fragen möchten wir mit den Gästen und Teilnehmern der Konferenz diskutieren.
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Die Konferenz findet in Kooperation mit dem American Council on Germany statt.