Deutschlands Suche nach dem neuen ‚Ich‘: Wenn die Geopolitik an die Tür klopft

Bei dem ersten Frankfurt Luncheon im Jahr 2024 diskutieren die Mitglieder über die Neufindung einer deutschen außenpolitischen Identität im Angesicht der aktuellen geopolitischen Krisen.

Es spricht:

• Dr. Ulrich Sante, Botschafter a.D.; Vice Chairman, Landesbank Baden-Württemberg

Die vergangenen Jahre waren geprägt von internationalen Krisen und Kriegen: Der verheerenden Corona-Pandemie folgten unter anderem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, wachsende Spannungen im Süd- und Ostchinesischen Meer sowie eine weitere Verschärfung des Nahost-Konflikts. Seitdem ist zu beobachten, dass zahlreiche Länder danach streben, internationale Abhängigkeiten, insbesondere von Lieferketten und Absatzmärkten, zu verringen, Ausfallrisiken zu minimieren und ihre Wirtschaftsmodelle resilienter aufzustellen. Gleichzeitig bleibt die Notwendigkeit internationaler Kooperation angesichts multipler Krisen und Kriege bestehen. Wie kann Decoupling und/oder Derisking gelingen? Mit welchen internationalen Partnern sollte Deutschland den Schulterschluss weiterhin suchen, von welchen sich distanzieren?

Die Mitglieder der Regionalgruppe Frankfurt diskutieren gemeinsam mit Dr. Ulrich Sante darüber, wie sich die Bundesrepublik in einem schwierigen internationalen Umfeld neu positionieren sollte und welche Maßnahmen dafür erforderlich sind. Seit August 2023 ist er als Vice Chairman bei der Landesbank Baden-Württemberg mit Zuständigkeiten für das Auslandsgeschäft der LBBW tätig. Zuvor war der aus einer Diplomatenfamilie stammende Dr. Ulrich Sante als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Argentinien (2020-2023) und Singapur (2017-2020) sowie von 2014 bis 2017 als ständiger Vertreter Deutschlands bei der NATO in Brüssel aktiv.