Als zu Beginn des Jahres die Meldung über die Agenturticker lief, dass Deutschland Japan als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst hat, war die Verwunderung in weiten Teilen der Öffentlichkeit groß. Denn spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor über zwei Jahren dominieren negative Bewertungen des Wirtschaftsstandorts Deutschland die Schlagzeilen und der Begriff des „kranken Mannes Europas“ erlebt ein Comeback. Insbesondere die überbordende Bürokratie, hohe Energiekosten sowie die mangelhafte Digitalisierung werden in diesem Zusammenhang häufig genannt. Doch auch der Fachkräftemangel, der Renteneintritt geburtenstarker Jahrgänge sowie die marode Infrastruktur belasten die Zukunftsaussichten des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Wie können Investitionen in die deutsche Wirtschaft angekurbelt werden? Welche strukturellen Maßnahmen sollte die Bundesregierung ergreifen? Kann die Wirtschaftswende gelingen?
Gemeinsam mit Bettina Stark-Watzinger, MdB (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, möchten wir darüber diskutieren, wie die strukturelle Krise der deutschen Wirtschaft überwunden werden kann. Seit 2021 ist sie Bundesministerin für Bildung und Forschung und bereits seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Bevor Bettina Stark-Watzinger in die Bundespolitik wechselte, war die gebürtige Frankfurterin zwischen 2013 und 2017 Geschäftsführerin des Forschungszentrums SAFE – Sustainable Architecture for Finance in Europe sowie von 2008 bis 2012 Geschäftsführerin des House of Finance an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.