„Die Luftfahrt steht vor einem radikalen Wandel“, so Dr. Jens Schiefele, Leiter des Boeing Aviation Research and Rapid Development Lab, das Ende vergangenen Jahres südlich von Frankfurt neu eröffnet wurde. Boeing, eine Industrie-Legende in den USA, fertigt bei uns vor Ort zwar keine Flugzeuge, ist aber auch diesseits des Atlantiks stärker vertreten, als allgemein bekannt. Auf den Technologiestandort Deutschland baut der Konzern vor allem als Drehscheibe für Forschungs- und Technologiepartnerschaften. Gemeinsam mit den Mitgliedern und Gästen der Atlantik-Brücke und Dr. Jens Schiefele diskutieren wir Themen wie die effektivere Nutzung des Luftraums durch neue Navigationskonzepte, die intelligente Flugzeugkabine und die Erfolgsaussichten des Single-Pilot-Cockpits.
Dr. Jens Schiefele verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Luftfahrt-Forschung und –Industrie. Nach seinem Informatik-Studium in Darmstadt und Boulder (Colorado) promovierte er im Fachbereich Luft- und Raumfahrt der TU Darmstadt zum Thema Flugführung. Darüber hinaus hält Dr. Schiefele Executive MBAs der Durham University und der European Business School. Nach einigen Jahren Berufstätigkeit bei Diehl Aerosystems wechselte er 2002 zum Boeing-Konzern und gründete dort die Forschungsabteilung der Jeppesen GmbH, einer Boeing-Tochter in Neu-Isenburg, die er seit 2018 auch als Geschäftsführer leitet. Weiterhin ist er als Director Research & Rapid Development für ein Team von mehr als 100 Mitarbeitern in Denver, Danzig und im kürzlich eröffneten Boeing Global Services Digital Aviation Research and Rapid Development Lab südlich von Frankfurt verantwortlich. Außerdem lehrt Dr. Schiefele seit 2015 an der Technischen Universität Darmstadt im Fachbereich Maschinenbau die Vorlesung Global Air Transportation Systems und das Tutorium Cockpit Design.