Die Ukraine befindet sich zwar nach wie vor in einem Verteidigungskrieg gegen die anhaltende russische Aggression, doch die Grundlage für den Wiederaufbauprozess wurde mit den Lugano-Prinzipien bereits gelegt – auf der Ukraine Recovery Conference im Juli 2022 wurden sie vorgestellt. Im Januar 2023 wurde der Gesamtschaden an der ukrainischen Infrastruktur auf 138 Milliarden Dollar geschätzt. Die Weltbank hat errechnet, dass der Wiederaufbau der Ukraine für jedes Kriegsjahr etwa 411 Milliarden Dollar kosten wird – mehr als das Doppelte des ukrainischen BIP vor dem Krieg. Es liegt auf der Hand, dass dieser Wiederaufbau immenses privates Kapital erfordern wird, aber private Investoren sind sich der Risiken des Krieges bewusst. Eine robuste Verteidigung ist daher ein Faktor, der Investitionen ermöglichen kann, ein weiterer sind politische Anreize für Investitionen, wie zum Beispiel in Form von Kriegsrisikoversicherungen.
In dieser Strategy Session der Atlantik-Brücke, einer Veranstaltungsreihe, die unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben soll, sich vertraulich mit Experten zu aktuellen Themen auszutauschen, wollen wir die Aussichten für die militärischen Anstrengungen und den Wiederaufbau der Ukraine in den kommenden Monaten diskutieren. Was können und sollten die Verbündeten der Ukraine tun, um der Ukraine beim Wiederaufbau ihrer Wirtschaft zu helfen und sie widerstandsfähiger gegen die russische Aggression zu machen? Und wie können wir Verteidigung und Wiederaufbau als voneinander abhängig und nicht als einander ausschließend betrachten?
Die Sprecher*innen sind: