Unter den großen Politikern des 20. Jahrhunderts ist Winston Churchill sicherlich eine der schillerndsten Persönlichkeiten. Hollywood hat den aristokratischen Zigarrenliebhaber längst zur Film- und Heldenfigur stilisiert. Sein Ausspruch, er habe »außer Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß« nichts anzubieten, ist zum geflügelten Wort geworden. Churchill gilt als einer der größten Redner der Geschichte, verdiente sein Geld als Schriftsteller und Journalist und wurde 1953 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. In den 1930er Jahren galt er politisch als gescheitert, doch durch seine unermüdlichen Warnungen vor der Bedrohung durch Nazi-Deutschland rückte er wieder ins Zentrum der politischen Bühne. Am 10. Mai 1940, dem Tag der deutschen Westoffensive, wurde er zum Premierminister ernannt und führte Großbritannien als entschlossener Gegner Hitlers durch die schweren Jahre des Zweiten Weltkriegs.
Gemeinsam mit der Autorin und Journalistin Dr. Franziska Augstein sowie dem Verleger und Unternehmer Dominik Wichmann diskutieren wir die Rolle von Biografien im Spannungsfeld von Geschichte, Öffentlichkeit und Erinnerungskultur. Franziska Augstein war lange Redakteurin bei FAZ und SZ, wurde mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet und veröffentlichte u.a. ein Porträt über Jorge Semprún. Dominik Wichmann, Mitgründer der LOOPING GROUP und ehemaliger Chefredakteur von Stern und SZ-Magazin, arbeitet an der Schnittstelle von Journalismus, Unternehmertum und öffentlicher Debatte.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Staatlichen Museums für Ägyptische Kunst (SMÄK), der Atlantik-Brücke e.V. und der B. Metzler seel. Sohn & Co. Aktiengesellschaft.