Essay

Gespaltenes Amerika

Ein transatlantischer Rückblick auf die politischen Sachbücher dieser Dekade
Gespaltenes Amerika

Bücher der vergangenen zehn Jahre, die die öffentliche Debatte wesentlich geprägt haben: Ein transatlantischer Rückblick auf die politischen Sachbücher der laufenden Dekade und deren wiederkehrende Themen: Polarisierung, Ungleichheit und gesellschaftliche Spaltung.

Von Robin Fehrenbach

Seit fast einem Jahr ist US-Präsident Donald Trump nun schon im Amt – und noch immer stellen sich die politischen Beobachter auf beiden Seiten des Atlantiks diese eine brennende Frage: What happened? Nicht von ungefähr heißt so auch das jüngste Buch von Hillary Clinton. Diese Frage stellt sich indes nicht nur die ehemalige Wahlkampfkontrahentin. What happened? Frei übersetzt: Wie konnte das passieren? Diese Frage markiert eine Zeitenwende. Das unerhörte Ereignis verlangt nach Ursachenforschung.

Wie konnten die Vereinigten Staaten in einen politischen und gesellschaftlichen Zustand geraten, der weltweit für Unverständnis und Irritationen sorgt? Klar ist: Die amerikanische Gesellschaft ist tief gespalten und bleibt anfällig für einen populistischen Gegenentwurf zur Wirklichkeit, wie sie die traditionellen Medien vermitteln. Die Polarisierung verläuft entlang ökonomischer, sozialer, digitaler sowie außen- und sicherheitspolitischer Konfliktlinien. Auch der Klimawandel, oder vielmehr die Frage über dessen Existenz, ist längst zu einem „Bekenntnis-Thema“ geworden, das die Öffentlichkeit in zwei Lager teilt. Donald Trump hat die Polarisierung in verschiedenen Politikfeldern ohne Frage weiter vorangetrieben, während des Wahlkampfes und auch als Präsident. Doch sein Erfolg war und ist zugleich Symptom sehr viel tiefer liegender und langfristig virulenter gesellschaftlicher und ökonomischer Problemlagen.

In der Rückschau lassen sich viele der heute intensiv diskutierten Problemkomplexe bereits in der politischen Sachbuchliteratur der vergangenen zehn Jahre erkennen. Einige herausragende, innerhalb dieser Zeit erschienene Bücher amerikanischer Autoren haben die großen politischen, sozialen und ökonomischen Trends zutreffend ermittelt und kenntnisreich analysiert. Mit ihrer Hilfe lässt sich die problematische Entwicklung der USA in unterschiedlichen Bereichen sehr gut nachzeichnen. Zum Teil liefern die Autoren auch mögliche Lösungsansätze für all die drängenden Herausforderungen, vor denen Europa in ähnlicher Weise steht. Dementsprechend ist es an der Zeit für einen Rückblick, der Transatlantiker dabei unterstützt, mit konstruktiven Ideen nach vorne zu schauen.

Peter Temin: The Vanishing Middle Class

Peter Temin

Auf der ökonomischen Ebene haben gravierende Entwicklungen zur stetigen Polarisierung des Landes beigetragen. Der MIT-Ökonom Peter Temin hält in seinem 2017 veröffentlichen Werk zuallererst fest, dass die sozioökonomische Ungleichheit in den Vereinigten Staaten von Amerika frappierend sei. Die Mittelklasse, das Rückgrat der Gesellschaft, schrumpfe kontinuierlich. Gerade die mittleren Einkommen stagnierten seit mehr als 40 Jahren; die Schere zwischen Arm und Reich gehe dadurch immer weiter auseinander. Temin spricht von einer dualen Volkswirtschaft. Manche Angestellte bräuchten zwei oder drei Jobs, um sich und ihre Familien zu versorgen. Den ersten Sektor der dualen Volkswirtschaft nennt Temin FTE-Sektor, weil sich darin vornehmlich weiße, gut ausgebildete Angestellte und Manager des Finanzwesens, der Technologie und Elektronik befänden. Den zweiten Sektor bezeichnet er als Niedriglohnsektor, in dem sowohl weiße als auch schwarze, schlecht ausgebildete Arbeitnehmer repräsentiert seien. Die Verteilung der Bevölkerung liege bei 20 Prozent im FTE-Sektor und 80 Prozent im Niedriglohnsektor.

Es ist kaum verwunderlich, dass viele frustrierte Arbeiter des Niedriglohnsektors Donald Trump zum Präsidenten gewählt hätten, da dieser deren Lage im Wahlkampf sehr häufig rhetorisch bedient habe. Nur mit dem Erwerb von Humankapital, also Bildung, könne die soziale Aufstiegsmobilität vom Niedriglohnsektor in den FTE-Sektor gelingen, bemerkt der Ökonom. Die Zugangshürden zum Erwerb höherer Bildung seien in den zurückliegenden Jahren in den USA jedoch gestiegen, sodass viele junge Menschen Studiengebühren zahlen müssten und sich damit lange verschuldeten.

Für Temin spielen persönliche Schulden in Form von Hypotheken und Darlehen für eine Ausbildung sowie die Staatsverschuldung eine entscheidende Rolle in der Betrachtung der schrumpfenden amerikanischen Mittelschicht. Oftmals sind persönliche Schulden von Mitgliedern des Niedriglohnsektors an ganz bestimmte Kreditgeber gekoppelt, und zwar an große Finanzinstitutionen des FTE-Sektors. „Unlängst ist eine Mythologie aufgekommen, die besagt, dass Kreditnehmer immer Schuld tragen bei einem Kreditausfall, vielleicht weil der Finanzteil des FTE-Sektors in unserem Wirtschaftssystem wichtiger geworden ist“, so Temin.

Die einzelnen Programme der Sozialgesetzgebung des New Deal der 1930er Jahre hätten dagegen dazu beigetragen, dass die Staatsschulden kontinuierlich angestiegen seien. Problematisch ist Temin zufolge, dass sehr vermögende Repräsentanten des FTE-Sektors darauf bedacht sind, die finanziellen Verpflichtungen der Regierung nicht zu bedienen. Der Kern des Problems: Die Abgaben für die Sozialversicherung werden in den USA auf Gehälter bis zu 118.500 Dollar erhoben. Fiele diese Deckelung weg, könne die Schuldenlast der Sozialversicherung reduziert werden. Um ihre Ausgabengewohnheiten trotz stagnierender Löhne und Gehälter beizubehalten oder auszubauen, hätten sich die meisten Mitglieder des Niedriglohnsektors in den 1970er und 1980er Jahren dazu entschieden, ihre Häuser und Wohnungen als klassischen Aktivposten in ihrer Bilanz zu betrachten. In dieser Zeit stieg der Wert von Immobilien. Der Häuser-Boom kollabierte aber schließlich 2008 in der Finanzmarktkrise, die Spekulationsblase platzte. In der Folge sackte die Binnenkonjunktur durch stark nachlassende Verbraucherausgaben ab. „Das Eigenkapital des ärmsten Fünftels der Bevölkerung verschwand in der Krise und kletterte im anschließenden Aufschwung auf weniger als ein Viertel seines früheren Wertes.“ In der Bewältigung der Immobilienmarktkrise seien US-Banken wie JP Morgan, Citibank und Bank of America oft nicht dazu bereit gewesen, die Verluste abzuschreiben, obwohl das Home Affordable Modification Program (HAMP) der Regierung dies subventioniert hätte.

Es sei dennoch möglich, einen sozioökonomischen Umkehrtrend einzuleiten, betont Temin. Er empfiehlt erstens, die öffentliche Bildung wiederherzustellen und durch die Konzentration auf die Vorschule und frühkindliche Bildung auszubauen. Zweitens Ressourcen in das humane und soziale Kapital aller Amerikaner zu investieren. Drittens stillgelegte und alternde Infrastruktur zu reparieren. Und, viertens, Hypothekenschulden und bildungsbezogene Schulden zu erlassen, die den Niedriglohnsektor bedrängen.

Robert B. Reich: Saving Capitalism

Im Gegensatz zu Temin hebt der Politologe Robert B. Reich, der an der University of California in Berkeley lehrt, in seinem 2015 veröffentlichten Buch sehr viel stärker auf die Steuerung des Kapitalismus ab. Reichs zentrale These lautet: Die Bedrohung für den idealtypischen Kapitalismus rühre im Wesentlichen von der beständigen Unterminierung des Vertrauens her, das moderne Gesellschaften in der freien westlichen Welt zwingend für Wachstum und Stabilität benötigten. Für den Vertrauensverlust haben Reich zufolge stagnierende oder fallende Löhne für die meisten Menschen gesorgt, verknüpft mit schrumpfender Arbeitsplatzsicherheit und zunehmender Ungleichheit. Weitere treibende Faktoren seien Konzerne, Großbanken und Milliardäre, die zunehmend Einfluss auf Wirtschaft und Regierung ausübten. Folgen dieser Entwicklungen seien populistische Agitation und Ausländerfeindlichkeit.

Für Reich beschreibt diese Lage den „neuen politisch-wirtschaftlichen Normalzustand“ – nicht nur in den USA, sondern auch in Großbritannien und anderen europäischen Staaten. Bei Weitem seien nicht nur ökonomische Globalisierung und technologischer Fortschritt dafür verantwortlich. Vielmehr sei die Konzentration von politischer Macht in einer wirtschaftlichen Elite entscheidend, wenn es darum gehe, politische Entscheidungen im Sinne der Wirtschaft zu beeinflussen. So komme eine versteckte Umverteilung „von unten nach oben“ in Gange. Es sei an der Zeit, den Kapitalismus vor seinen Exzessen zu retten, schreibt der frühere US-Arbeitsminister in der Administration von Bill Clinton.

Reich kritisiert vornehmlich die Vorstellung des ökonomischen Determinismus, dass der freie Markt ein Naturphänomen sei, gegen dessen Funktionsweise wie auch Mängel man politisch nichts ausrichten könne. Er weist darauf hin, dass es vielmehr von Menschen gemachte Regeln seien, die den Markt prägten. Es gelte nach wie vor das politische Primat – die Vorgabe der politisch gesetzten Rahmenbedingungen für die in der Wirtschaft handelnden Akteure.

2010 urteilte der Supreme Court in „Citizens United v. Federal Election Commission“, dass auch große Wirtschaftsunternehmen als natürliche Personen im Sinne des ersten Verfassungszusatzes zu verstehen sind und als solche mit beinahe unbegrenzten finanziellen Mitteln politische Kampagnen in Wahlkampfzeiten unterstützen dürfen. Damit hätten Unternehmen einen ungleich mächtigeren Hebel der Einflussnahme auf die Politik der USA als Durchschnittsamerikaner erhalten, so Reich.

Robert B. Reich

Die sich vergrößernde Ungleichheit bei Vermögen und Gehältern sei regelrecht in die Bausteine des freien Marktes eingebrannt worden. In den USA lässt sich ein Anstieg der „arbeitenden Armen“ beobachten, wie Reich bemerkt. Das Niveau des Mindestlohns werde aufgrund der effektiven Lobbyarbeit der Industrie noch nicht einmal auf das Niveau von 1968 angehoben und inflationsbereinigt. Problematisch sei an dieser Entwicklung auf einer systemischen Ebene, dass eine Volkswirtschaft nicht ohne die Kaufkraft einer großen und wachsenden Mittelschicht funktionieren könne. Reich schlägt mit hoher Dringlichkeit vor, dass sich die unteren 90 Prozent der US-Gesellschaft in einer Allianz zusammenschließen, um eine Gegenmacht zur bisherigen Regelsetzung im politisch-wirtschaftlichen Raum zu bilden und so eine neue Dynamik in der Verteilung von Kapital in Gang zu setzen. Dies könne beispielsweise mittels Gründung einer dritten wahrnehmbaren politischen Partei erfolgen. Ziel einer solchen Partei müsse es sein, dass die meisten Amerikaner wieder von ihrem beruflichen Erfolg persönlich profitierten.

J. D. Vance: Hillbilly Elegy

J. D. Vance

Die ökonomischen Verwerfungen der USA haben in weiten Teilen der Gesellschaft auch psychologische Auswirkungen und verändern die sozialen Milieus. Wie kein zweiter amerikanischer Autor gibt der Jurist und Investor J. D. Vance in seinem 2016 veröffentlichten Buch Einblicke in ein Leben im Heartland der USA – ein biographisches Sittenporträt, das stellvertretend für die Lebensumstände vieler Amerikaner steht. Vance beschreibt autobiografisch, wie sozialer Aufstieg in der weißen Arbeiterklasse Amerikas seit den 1970er Jahren zur großen Ausnahme wurde. Er bezieht sich insbesondere auf Amerikaner mit schottisch-irischen Wurzeln, die im Rust Belt des mittleren Westens stark vertreten sind. Vance beschreibt das Leben und die Stimmung in seiner kleinen Heimatstadt in Ohio. Er beobachtet, wie Alkoholabhängigkeit, Drogensucht und Gewalt Familien zerstören. Diese Symptome würden mitverursacht durch eine industrielle Krise, Lohnstagnation und Arbeitsplatzverluste. Aber auch schlechte Arbeitsmoral, Selbstaufgabe, Apathie und das Sich-Fügen in individuelles und kollektives Elend seien gleichsam endemisch.

Vances Großeltern zogen Ende der 1940er Jahre aus den Appalachen Richtung Nordosten nach Middletown, Ohio. Dort fand der Großvater Arbeit in einer Stahlfabrik. Den Großeltern gelang allmählich der Aufstieg in die Mittelschicht, sie wurden überzeugte Anhänger der Demokraten.

Mit dem Niedergang der Stahlindustrie erlebte nicht nur das öffentliche Erscheinungsbild von Middletown einen schleichenden Verfall. Überall sah man verlassene Geschäfte mit kaputten Fensterscheiben. Vance nennt das Stadtzentrum heute „ein Relikt des industriellen Ruhmes Amerikas“. Schon in seiner Jugend wuchsen die armen Wohngegenden der weißen Arbeiterschicht.  Einen Hoffnungsschimmer hatte Vance zu der Zeit aber: Sein Großvater übte mit ihm Mathematik, und seine Mutter stattete ihn mit einem Ausweis zur öffentlichen Bibliothek aus. Seine Großmutter hatte ihre eigene, zentrale Botschaft an ihren Enkel: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“

Als ihm seine Mutter eröffnet habe, ihren Vorgesetzten zu heiraten und mit Vance zu ihrem mittlerweile vierten Ehemann nach Miamisburg, Ohio zu ziehen, sei ihm im Alter von 14 Jahren Folgendes bewusst geworden: Die permanente Instabilität seiner Familienverhältnisse sei die höchste Barriere auf dem Weg zu Teilhabe und Chancengerechtigkeit gewesen – nicht etwa seine suboptimale öffentliche Schule.

Die allmähliche Abwanderung weißer Arbeiter von den Demokraten zu den Republikanern erklärt sich Vance damit, dass die Menschen es nicht hätten gutheißen können, dass die Demokraten mit ihren Sozialhilfeprogrammen eher zur Trägheit und emotionalen Marginalisierung von Arbeitslosen als zu deren gezielter Förderung beigetragen hätten. Vance schreibt: „Unsere Elegie ist eine soziologische, zugegeben, aber sie handelt ebenfalls von Psychologie, Gemeinschaft, Kultur und Glauben.“ Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit lösten viele „Hillbillies“ auf, indem sie anderen die Schuld an der eigenen Misere gäben: Präsident Obama habe die Kohlebergwerke geschlossen, oder die Chinesen hätten amerikanische Arbeitsplätze abgezogen. Während Vance an der Ohio State University zwei Abschlüsse mit der Note summa cum laude ablegte, sei ihm klar geworden, dass immer mehr Amerikaner den zentralen gesellschaftlichen und demokratischen Institutionen äußerst skeptisch gegenüberstünden. Eine Pew-Studie habe ermittelt, dass die weiße Arbeiterklasse Amerikas pessimistischste Bevölkerungsgruppe bilde. Vance dagegen bewarb sich um einen Studienplatz in der juristischen Fakultät von Yale – und wurde angenommen. Mit seinem Hintergrund habe er sich auf dem Campus wie ein Outsider gefühlt, „ein kultureller Außerirdischer“. Dennoch schloss er die Yale Law School erfolgreich ab.

Bei Recherchen über seinen Lebensweg sei er auf eine schockierende Statistik gestoßen, schreibt Vance: 8,2 Prozent der amerikanischen Kinder sind drei oder mehr Partnern der Mutter ausgesetzt. Zum Vergleich: In Frankreich sind es 0,5 Prozent der Kinder. Er habe das Glück gehabt, sich von seiner Mutter lösen zu können, um zu überleben. In diesem Sinne belässt es Vance nicht bei einer Analyse aufstiegshemmender Rahmenbedingungen. Am Ende seines Buchs appelliert Vance an die Eigeninitiative und das Verantwortungsgefühl des Einzelnen.

Thomas Frank: Listen, Liberal

Die von Vance angesprochene, weit verbreitete Enttäuschung der weißen Arbeiterklasse Amerikas über die Politik der Demokraten greift der politische Analyst und Historiker Thomas Frank in seinem 2016 erschienenen Werk „Listen, Liberal“ auf. Frank legt eine mit empirischen Daten gestützte Analyse vor, die die Hope-Kampagne Präsident Barack Obamas als substanzlos entlarven will. Während die liberale politische Klasse nach dem Ende der Wirtschafts- und Finanzkrise von einer nachhaltigen Erholung der Konjunktur spreche, komme bei einem Großteil der US-Arbeitnehmer wenig bis nichts davon an: Die Löhne stagnierten, und die Einkommensgewinne der Unternehmen kämen primär den oberen zehn Prozent der Gesellschaft zugute. Doch nicht nur das Einkommen sei zunehmend ungleich verteilt, sondern auch das Vermögen. Die Schere zwischen Arm und Reich öffne sich immer weiter. Die Mittelkasse erodiere. Frank wirft der Demokratischen Partei insbesondere vor, die Globalisierung und mit ihr den technologischen Wandel und die Digitalisierung als gegeben hinzunehmen und viele Bürger angesichts dieser tiefgreifenden Transformationen sich selbst zu überlassen. Er spricht von einem Versagen auf ganzer Linie – und dies in einem Zeitraum, in dem die Demokraten das Weiße Haus innehatten, phasenweise den Kongress dominierten und die Mehrheit der Bevölkerung eine ausdrücklich andere Wirtschafts- und Finanzpolitik eingefordert habe.

Aus einer klassensoziologischen Perspektive betrachtet, habe sich die Demokratische Partei stets den Schwachen verpflichtet gesehen, schreibt Frank. Doch mittlerweile kümmert sich die Partei dem Historiker zufolge sehr viel mehr um die Belange der gebildeten Eliten, der Vertreter gut bezahlter Berufe aus allen Sektoren. Die Entscheidungsträger in demokratischen Kreisen seien selbstbezogen und koppelten die Partei von 90 Prozent des Volkes ab. Heute seien die Demokraten die Partei der professionellen Klasse. Laut Frank dominiere die unterschwellige Annahme, dass die Arbeiterklasse für ihre Probleme selbst verantwortlich ist.

Anfang der 1970er Jahre habe die Partei in einer strategischen Neuausrichtung ihren Blick auf die jungen, individualistisch eingestellten höheren Angestellten gelenkt, die damals Amerikas Wohlstand gemehrt hätten. Die Arbeiterklasse dagegen sei bewusst vernachlässigt worden. In den verschiedenen Strömungen der Partei habe Konsens darüber geherrscht, dass der New Deal beendet werden müsse.

Thomas Frank

Präsident Bill Clinton habe während seiner Amtszeit von seinen Mitbürgern gefordert, dass sie sich auf die veränderten Gegebenheiten der ökonomischen Globalisierung einstellen, bemerkt Frank. Clinton realisierte etwa das Freihandelsabkommen NAFTA, das es amerikanischen Unternehmen vor allem erlaubte, ihre Produktionsstätten nach Mexiko zu verlagern. 1996 strich er das bis dato geltende Sozialhilfeprogramm AFDC, ein zentraler Bestandteil des New Deal. Clinton habe die Ansicht vertreten, dass allen Amerikanern damit gedient sei, wenn es den Kapitalmärkten gut gehe. Um das zu erreichen, ordnete der Präsident die Aufhebung des Glass-Steagall Acts an, der seit 1933 dafür sorgte, dass das Investment-Banking vom Geschäftsbankwesen getrennt blieb. Dazu gehörte aber auch eine umfassende Senkung der Kapitalertragssteuer.

In der Bekämpfung der Rezession im Jahr 2009 erklärte dann die Obama-Regierung einige Banken der Wall Street als „too big to fail“ und ermöglichte deren Rettung mit Steuergeldern. Dagegen habe sich die Situation der Arbeiterklasse weiter verschlechtert, kritisiert Frank. Obama rückte die Förderung von Innovationen von 2011 an vermehrt ins Zentrum seiner Wirtschaftspolitik. Dies begünstigte insbesondere die Aktivitäten von Tech-Firmen aus dem Silicon Valley. Es half aber – einmal mehr – nicht der Arbeiterklasse.

Thomas L. Friedman: Thank you for being late

Thomas L. Friedman

Die sozioökonomische Schieflage in den USA wird durch die Digitalisierung weiter verschärft. So lautet eine der zentralen Erkenntnisse des 2016 veröffentlichen Buches des New York Times-Journalisten Thomas L. Friedman: Die drei stärksten Transformationskräfte – Technologie, Globalisierung und Klimawandel – wirken in dieser Phase der Weltgeschichte zeitgleich und mit großer Geschwindigkeit. Unsere Gesellschaften, Arbeitsplätze und geopolitischen Strukturen würden sich dadurch grundlegend verändern. Gerade die technologische Entwicklung verlaufe exponentiell – das sorge für Unsicherheit und ein Gefühl der Überforderung. Friedman plädiert sehr überzeugend für das Innehalten zur Reflexion und eigenen Stärkung in diesen turbulenten Zeiten des Umbruchs. Nur durch Reflexion und Abstandnahme könnten sich Individuen, Unternehmen und Regierungen an die veränderten Bedingungen anpassen.

Das Jahr 2007 sei insbesondere aus einem Grund ein Wendejahr in der technologischen Entwicklung gewesen, schreibt Friedman: Das iPhone von Apple kam auf den Markt. Ein schier unerschöpflicher Daten- und Informationsschatz sei damit für jedermann zugänglich geworden. Ein Jahr nach Facebooks Gründung sei auch Twitter an den Start gegangen. Die ungeheure Beschleunigung der Leistung in den folgenden Bereichen der Informationstechnologie sei ausschlaggebend für die Veränderungswucht: Prozessoren, Speichereinheiten, Netzwerksysteme, Software-Anwendungen und Sensoren.

Gerade Sensoren hätten das „Internet der Dinge“ erst ermöglicht. Man habe es gleichsam mit einem „industriellen Nervensystem“ zu tun, so Friedman. Moderne Hochleistungssensoren führten dazu, dass Mensch und Maschine wie Kollegen zusammenarbeiteten. Mittlerweile existierten heute mehr miteinander verbundene mobile Geräte als auf der Erde lebende Menschen. Ein Verstärker der technologischen Beschleunigung sei die internetbasierte Cloud, ein riesiges und stetig wachsendes Netzwerk von Servern, das den Zugriff auf dort abgelegte Daten von mit dem Internet verbundenen Endgeräten ermöglicht. Friedman nennt die Cloud nach dem Vorbild des Microsoft-Designers Craig Mundie eine „Supernova“. Diese setze so viel Potenzial frei, dass die unterschiedlichen Leistungen der Maschinen und Menschen, aber auch der weltweite Ideenfluss konstant verstärkt würden.

Die Entwicklung des globalen Marktes beschleunige sich ebenfalls. Die digitalen Datenströme seien ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung, da sie Unternehmen mit Zulieferern, Wettbewerbern und Kunden so schnell, umfassend und leistungsstark verbinden würden wie niemals zuvor. Dies bedeute auch, dass die Welt in finanzieller bzw. volkswirtschaftlicher Sicht wesentlich interdependenter geworden sei.

Zudem kämen globale Erwärmung, Abholzung, Versauerung der Meere und massenhaftes Auslöschen von Biodiversität in hohem Tempo auf die Menschheit zu. Digitalisierung und Globalisierung hätten, so Friedman, wesentlich zur Beschleunigung dieser besorgniserregenden Entwicklung beigetragen. Das anhaltende globale Bevölkerungswachstum, insbesondere in Westafrika und im Nahen Osten, werde in der Konsequenz dazu führen, dass der Klimawandel an Dynamik und Wucht zunehme. Wie im gesamten Buch tendiert Friedman allerdings auch hier klar zu einer optimistischen Lesart der Entwicklung der Welt: Die jetzt lebende Generation habe die Chance, mit den richtigen Instrumenten zur Energiewende und dem politischen und ökonomischen Willen zur globalen Kooperation die Erde in einem bewohnbaren Zustand zu erhalten.

Friedman empfiehlt Politik und Gesellschaft eine „dynamische Stabilität“. Das heißt, mindestens so schnell wie die Digitalisierung, Globalisierung und der Klimawandel zu agieren. Der Schlüssel zu diesem äußerst ambitionierten Vorhaben liegt für Friedman in der Innovationsfähigkeit durch Aus- und Weiterbildung im Zusammenspiel mit neuen Technologien, der Erneuerung internationaler Zusammenarbeit, der politischen Überwindung des klassischen Links-Rechts-Spektrums, der moralischen Neubesinnung zur Stabilisierung einer nachhaltigen Wertebasis sowie im lebenslangen Lernen. Zudem bedürfe es neuer Formen der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.

Um auf geostrategischer Ebene der Welt der Unordnung beizukommen, empfiehlt Friedman eine Politik, die er ADD nennt – abgeleitet von: amplify, deter, degrade. Er schlägt vor, dass der Westen durch langfristige Investitionen die „Inseln des Anstands“ und die „Motoren der Hilfe zur Selbsthilfe“ in instabilen Weltregionen stärken sollte – er meint damit umfassende Bildungsangebote, funktionierende Infrastrukturen und nicht zuletzt eine funktionierende Landwirtschaft. Friedman plädiert weiterhin dafür, russischer Aggression und chinesischen Ambitionen der Machtausdehnung mit gezielten Abschreckungsmaßnahmen zu begegnen. Drittens müssten terroristische Gruppen durch Operationen am Boden und aus der Luft kontinuierlich konsequent bekämpft werden.

Alec Ross: The Industries of the Future

Anders als Thomas Friedman beschreibt Alec Ross, Berater auf dem Feld der Technologie-Politik, die digitalen Herausforderungen in seinem 2016 veröffentlichten Buch „Industries of the Future“ in weniger düsteren Tönen. Ross stellt fest, dass technologische Innovation und Globalisierung bisher sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorgebracht haben. Die nächste Welle der Globalisierung jedoch werde nie gekannte technologische, wirtschaftliche und soziologische Veränderungen mit sich bringen, bemerkt der frühere Innovationsberater der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton. Besonders die Mittelschichten in den am meisten entwickelten Industriestaaten der Welt hätten sich mit den damit verbundenen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Fünf Industrien der Zukunft nähmen eine Schlüsselrolle in diesem Prozess ein: die Robotik, die hochentwickelten Biowissenschaften, die Digitalisierung des Geldes bzw. der Währungen, die Cybersicherheit und Big Data.

Heute gehören Japan, China, Südkorea, die USA und Deutschland zu den „großen Fünf“ der Robotik-Nationen. Indes bestehe ein großer kultureller Unterschied im Umgang mit Robotern darin, dass asiatische Länder Roboter eher als freundliche Begleiter des Menschen betrachteten. In westlichen Gesellschaften würden sie dagegen eher als bedrohliche Maschinen begriffen werden. Derzeit sei eine Entwicklung im Gang, die vor allem Tätigkeiten im Dienstleistungssektor für die Zusammenarbeit mit Robotern öffne. Sowohl im Bereich der Dienstleistungen, aber auch in der Fertigung, etwa in der Automobilindustrie, würden zahlreiche Arbeitsplätze bzw. Tätigkeitsbereiche des Menschen wegfallen. Ross hebt hervor, dass gleichzeitig aber auch neue Berufsprofile hinzukämen. Entscheidend sei, dass sich Volkswirtschaften insbesondere über bessere Bildungs- und Weiterbildungsangebote an die disruptiven Kräfte anpassten, um stabil und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Alec Ross

Was den Big-Data-Bereich angeht, liefert Ross zunächst überwältigende Zahlen: Jedes Jahr wachse die Menge der weltweit gespeicherten und verfügbaren digitalen Daten um 50 Prozent. Im Jahr 2015 hätten 5,6 Zettabyte an Daten vorgelegen – ein Zettabyte entspricht einer Trilliarde an Bytes. Die schiere Größe der globalen Datenvolumina sei jedoch nicht ausschlaggebend, sondern vielmehr die Fähigkeit, die Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten und zu analysieren. Erst dann entstehe Erkenntnisgewinn, mit dem man gezielt Entscheidungen treffen könne. Gute Entscheidungen ließen sich allerdings erst treffen, wenn das Bewusstsein für Datenpermanenz ausgeprägt sei und jeder Bürger, Angestellte und Unternehmenslenker so viel wie möglich in Datenschutz investiere. Erfolg in der Arbeitswelt der Zukunft setze mehr als bisher die Ausbildung spezialisierter Kenntnisse und Fähigkeiten voraus. Zudem müssten Unternehmen gezielt und mehr als bisher in Aufstiegschancen von Frauen und „Digital Natives“ investieren.

Joseph Nye: Is the American Century over?

Joseph Nye

Die im Inland auftretenden ökonomischen, sozialen und digitalen Spaltungen werden von zunehmend komplexen außen- und sicherheitspolitischen Konflikten begleitet. Joseph S. Nye, Politikprofessor an der Harvard University, stellt in seinem 2015 erschienenen Buch die provokative Frage: Ist das amerikanische Jahrhundert zu Ende? Umfragen zeigten, dass die Mehrheit der Bürger mehrerer Staaten China bereits heute für die führende Weltmacht hielten. Dies impliziere einen Bedeutungsverlust der USA in der Welt. In der Beantwortung seiner Frage definiert Nye zunächst den Begriff Vorrangstellung nach drei Dimensionen: wirtschaftliche, militärische und „soft power“. Für ihn beginnt das amerikanische Jahrhundert 1941 – in jenem Jahr also, in dem die Vereinigten Staaten nach dem Angriff Japans auf Pearl Harbor in den Zweiten Weltkrieg eingetreten sind. Vor dem Hintergrund eines möglichen amerikanischen Machtverlusts untersucht Nye die Frage, welche Nation in der Lage sein könnte, Amerika den Rang abzulaufen.

Wenn die Europäische Union als Einheit in den wichtigsten Politikfeldern aufträte, wäre sie der Kandidat Nummer eins. Eine tatsächliche Bedrohung durch Europa erscheint Nye jedoch sehr unwahrscheinlich, zumal Europa und die USA im Normalfall als Partner agieren, anstatt sich als Gegner zu sehen. Auch Russland dürfte es nicht gelingen, die Vereinigten Staaten zu übertrumpfen. Dies hänge vor allem mit der weit verbreiteten Korruption, der mangelhaften Verwaltung und dem angeschlagenen Gesundheitssystem zusammen. Lediglich die Volksrepublik China dürfte laut Nye dazu in der Lage sein, Amerika geostrategisch ernsthaft herauszufordern.

Chinas Wirtschaft wächst mit enormer Kraft, das jährliche Wachstum liegt zwischen acht und zehn Prozent. Während die Entwicklung der chinesischen Städte rasend schnell voranschreite, seien die ländlichen Regionen weitgehend unterentwickelt. Hinzu komme, dass Chinas Industrie-Unternehmen viel stärker auf das geschickte Kopieren ausländischer Technologie und auf günstige Arbeitskräfte setzten als auf eigenständige Innovationen im Inland. Die Volksrepublik verfüge trotz ihres rasanten Wachstums nicht über eine Marktwirtschaft nach westlichem Verständnis, sondern über eine staatlich gelenkte Ökonomie.

Doch auch die Vereinigten Staaten haben schwerwiegende innenpolitische Probleme. Parteipolitisch motivierte Konflikte und Hemmnisse insbesondere im Kongress behinderten zunehmend eine effektive Umsetzung politischer Lösungen der wichtigsten Probleme des Landes. Gleichzeitig seien die USA durch den „Aufstieg des Rests der Welt“ mit einer immer komplexeren geopolitischen Lage konfrontiert. Für Amerika werde es darauf ankommen, in internationalen Institutionen weiterhin die führende Rolle einzunehmen. Es gehe um die geteilte Macht mit anderen Partnern, staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren. Als handele es sich um einen Eintrag in das Stammbuch Donald Trumps, schließt Nye mit der Empfehlung: „Wenn die USA das amerikanische Jahrhundert verlängern möchten, müssen die Vereinigten Staaten die internationale Umgebung formen und Anreize für andere Staaten schaffen, und zwar durch Handel, Finanzen, Kultur, Institutionen und durch das Gestalten von aktiven Netzwerken.“ Wenn diese Bedingungen erfüllt seien, gehe er fest davon aus, dass Amerika auch 2041 noch eine dominierende Rolle in der Geopolitik spielen werde.

Michael D’Antonio: The Truth About Trump

Michael D’Antonio

Für den Publizisten und Drehbuchautor Michael D’Antonio erinnert Donald Trumps Charakter eher an eine Hollywood-Farce als an einen legitimierten Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Ein Wesenszug Trumps sei es, anderen Menschen gegenüber Drohungen auszusprechen, wenngleich nicht jede geäußerte Form von Druck tatsächlich in einen Gerichtsprozess münde. Nach dreijähriger Recherche in unmittelbarer Nähe zu Trump kommt D’Antonio in seiner 2015 veröffentlichten Biografie zu dem Schluss, dass dieser eine „Neigung zur Schikane, Manipulation, Täuschung und zum Größenwahnsinn“ besitze. Jede Methode sei ihm recht, wenn es darum gehe, aus einem Wettbewerb als Gewinner hervorzugehen. Dabei bringe er kaum Geduld zur Reflexion oder Analyse auf. Im Kern wolle er für sich Wohlstand, Ruhm und Macht erlangen und bewahren. Bereits in den 1970er Jahren fing Trump im Immobiliengeschäft damit an, Deals abzuschließen, nicht nur mit Business-Partnern, sondern auch mit Politikern. Damals habe er die Erfahrung gemacht, dass manche Politiker und Geschäftsleute Regeln als optional betrachten, schreibt D’Antonio.

Das erratische Element, das heute der Präsidentschaft des Republikaners zugeschrieben wird, hat D’Antonio bereits in Trumps Art der Annäherung an Geschäftspartner und Politiker ausgemacht: „Indem er schon fast alles von sich gegeben hat, hat Trump eine Vorgeschichte geschaffen, die es ihm ermöglicht, die verschiedensten Personenkreise abhängig davon anzusprechen, was er zu erreichen hofft.“ 1987 veröffentlichte Trump sein erstes und bis heute wichtigstes Buch, die Autobiografie „The Art of the Deal“. Darin verdeutlicht er, dass seine Form der Verhandlungsführung einem kreativen Schaffensprozess gleichkomme. Trump beschreibt sich als unerreichten Deal-Maker. „The Art of the Deal“ hielt sich monatelang in diversen Bestsellerlisten.

Trumps Denken nimmt die spätere gesellschaftliche Spaltung gewissermaßen vorweg. Ende der 1980er Jahre wurde D’Antonio zufolge immer offensichtlicher, dass der Geschäftsmann ein radikales Weltbild vertritt, in dem nur Gewinner und Verlierer, Verbündete und Feinde vorkommen. In einem viel zitierten Interview in der Märzausgabe von 1990 des Playboy-Magazins, das sich selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Vorbereitung auf ihr erstes Treffen mit dem neuen US-Präsidenten zu Gemüte führte, gab Trump zudem öffentlich Einblick in seine Persönlichkeitsstruktur: Jede erfolgreiche Person – inklusive Mutter Teresa und Jesus Christus – sei von ihrem Ego angetrieben, sagte er. Erste politische Ambitionen zeigte Trump 1999, als er seine Mitgliedschaft in der Republikanischen Partei zurückzog und sich öffentlichkeitswirksam der kleinen und schlecht organisierten Reform-Partei anschloss, die als Bewahrer des echten Konservatismus den Präsidentschaftswahlkampf von 2000 aufmischen wollte. Trump zog es in Betracht, die Nominierung der Partei als deren Kandidat zu bekommen. Inhaltlich bezog er linke Positionen, er schlug eine einmal zu entrichtende Reichensteuer und eine allgemeine Krankenversicherung vor. Insbesondere das Ziel einer solchen Sozialleistung steht in diametralem Widerspruch zu seinen Plänen als Präsident, das von seinem Vorgänger etablierte Gesundheitssystem Obamacare abzuschaffen.

Anfang 2011 ließ Trump mitteilen, er sei „angewidert, wie das Land geführt wird“. Er dagegen könne ein würdiger Präsident sein, da er bereits als Geschäftsmann reüssiert habe. Trump entschied sich schließlich, am 16. Juni 2015 der Weltöffentlichkeit aus dem Trump Tower in New York heraus seine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten kundzutun. Dieser Tag veränderte das politische Koordinatensystem der USA.

Quellenverzeichnis

Michael D’Antonio: The Truth About Trump. 2015. St. Martin’s Press.

Thomas Frank: Listen, Liberal. Or, What Ever Happened to the Party of the People? 2016. Metropolitan Books.

Thomas L. Friedman: Thank you for being late. An Optimist’s Guide to Thriving in the Age of Accelerations. 2016. Penguin Random House.

Joseph Nye: Is the American Century over? 2015. Polity Press.

Robert B. Reich: Saving Capitalism. For the Many, Not the Few. 2015. Penguin Random House.

Alec Ross: The Industries of the Future. 2016. Simon & Schuster.

Peter Temin: The Vanishing Middle Class. Prejudice and Power in a Dual Economy. 2017. The MIT Press.

J. D. Vance: Hillbilly Elegy. A Memoir of a Family and Culture in Crisis. Harper Collins Publishers. 2016.

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