Sigmar Gabriel: Antrittsbesuch in den USA
Nach seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden der Atlantik-Brücke unternahm Bundesminister a.D. Sigmar Gabriel in neuer Funktion seine Antrittsreise in die USA. Den Auftakt der Reise bildete eine Roundtable-Diskussion mit Mitgliedern der Atlantik-Brücke in New York. Im Zentrum standen die Herausforderungen im transatlantischen Verhältnis – sowohl im Hinblick auf Außen- und Sicherheitspolitik als auch auf die spannungsvollen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, die insbesondere deutsche Unternehmer und Investoren vor große Probleme stellen. Impulsgeber an diesem Abend war Andreas Fibig, Vorstandsmitglied der German Academy of New York und der German American Chamber of Commerce.
Neben zahlreichen Gesprächen mit amerikanischen Freunden und Partnern der Atlantik-Brücke traf Sigmar Gabriel mit dem ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger zusammen. Kissinger und Gabriel kennen sich seit Jahren und schätzen sich gegenseitig sehr. Themen des Gesprächs waren die Zukunft des Westens, die aktuellen Herausforderungen in der transatlantischen Partnerschaft, der Umgang mit China und die Rolle Europas. Europa müsse zukünftig mehr Verantwortung in der Welt übernehmen, anderenfalls drohe den Europäern langfristig die ökonomische und politische Marginalisierung. Angesichts der globalen Herausforderungen seien die Vereinigten Staaten und Europa beiderseits gut beraten, sich für den Erhalt des westlichen Bündnisses einzusetzen. Henry Kissinger ist der Atlantik-Brücke eng verbunden; auf Einladung des Vereins war er immer wieder in Deutschland zu Besuch. Der Auftrag der Atlantik-Brücke sei gerade in diesen Tagen wichtiger denn je.
Zweite Station der Reise war Los Angeles. Bei einem Abendessen bei dem ehemaligen US-Botschafter in Deutschland, John Emerson, Vorsitzender des American Council on Germany, und seiner Gattin Kimberly Emerson traf Sigmar Gabriel führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter Ambassador Nina Hachigian, Deputy Mayor for International Affairs. Hier ging es unter anderem um die zahlreichen Kooperationschancen zwischen Kalifornien und, im Besonderen, der Metropole L.A. und Deutschland, etwa in den Bereichen der Digitalökonomie, der Kreativ-Industrie und dem Klimaschutz. Im Rahmen einer Frühstück-Veranstaltung, welche die Atlantik-Brücke zusammen mit dem L.A.-Chapter des American Council on Germany ausrichtete, traf Gabriel weitere Wirtschaftsvertreter aus der Region. Den Abschluss der Reise bildete ein Besuch im Thomas-Mann-Haus in Pacific Palisades zusammen mit dem Deutschen Generalkonsul von L.A., Stefan Schneider, ein besonderer und geschichtsträchtiger Ort des künstlerischen Schaffens und intellektuellen Austauschs. Im November 2016 erwarb das Auswärtige Amt das Haus für die Bundesrepublik Deutschland, um es als einen Ort des Nachdenkens und der Diskussion über gemeinsame Herausforderungen unserer Zeit wiederzubeleben.
Weitere Reisen und Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern in Washington, D.C. folgen im Herbst dieses Jahres.